Die Familie Reshöft in Dahme

Der Name kann vermutlich von dem Ausdruck „Resthof“, d.h. ein baulich erhaltener Bauernhof, der jedoch nicht mehr landwirtschaftlich betrieben wird und zu dem keine Äcker oder Weiden mehr gehören, hergeleitet werden.

 

Seit der Abschaffung der Leibeigenschaft und der Aufteilung des Dahmer Hofes war das Geschlecht der Reshöft  (oder Resthöft, wie sie sich damals nannten)  Besitzer eines der größeren Bauernstellen, mitten im Ort.

Stammtafel der Bauernstelle Reshöft

Caspar Hinrich Resthöft  kommt Ende des 18. Jhds.  aus Gömnitz, einem Bauerndorf bei Süsel,  nach Dahme und erwirbt hier eine Hufnerstelle. Er war verheiratet mit Anna Margareta, geb. Heier.

Johan Hinrich Resthöft, Halb-Hufner (*14.04.1787, +24.02.1875) übernimmt die Bauernstelle. Verheiratet mit Anna Wulf (*26.02.1794, +07.06.1873) aus Dahme. 2 Kinder. Die Tochter Johanna heiratet den Hufner Johann J. T. Langbehn aus Dahme.

Hinrich Friedrich Resthöft, Halb-Hufner  (*09.04.1825, +09.12.1891) übernimmt die Bauernstelle. Verheiratet mit Maria Sophia Friederica Landschoof (*19.12.1842, +19.12.1926) aus Dahme. Die beiden hatten 11 Kinder. 

Friedrich Reshöft, Landwirt, verheiratet mit Lena Untiedt. 4 Kinder: Greta, Lena, Henry, Hans.

Henry Reshöft, Landwirt, verheiratet mit Ina Mumm, 1 Kind.

Rolf ReshöftLetzter Landwirt auf dem Hof, Unverheiratet, keine Kinder. 

2001 wird der Hof abgerissen und 2009 werden Eigentumswohnungen errichtet.

 

In dem nach der Urvermessung durch die Preußen erstellten Flurbuch aus dem Jahre 1877 ist Friedrich Resthöft, als Halbhufner und Besitzer ener Gesamtfläche  von über16 Hektar eingetragen.

 

Er war damit der 7. größte Landeigner in der Gemarkung Dahme. Die Bauernstelle lag zentral im Ort an der Dorfstraße (heute: Seestraße). Siehe rot markiertes Gebiet mit den Parzellen 49/50 und 102/103/104/105/106. 

Am 1. März 1861 schlossen Johann Hinrich und Anna Reshöft mit ihrem Sohn Hinrich Friedrich Reshöft einen Ab- und Antretungskontrakt, der in den Jahrbüchern veröffentlich wurde (Dr. Helmut Wulff: Wie der Bauer Reshöft sein Altenteil regelte, S. 125-129, Jahrbuch 2003).

 


Die Kinder der Maria Reshöft geb. Landschoof

Hinrich Friedrich Resthöft (*09.04.1825, +09.12.1891) heiratete am 22.11.1861 Maria Sophia Friederica Landschoof (*19.12.1842, +19.12.1926) aus Dahme. 

Die beiden hatten 11 Kinder, die zur vierten Generation Reshöft in Dahme gehören. Sohn Friedrich wurde als Landwirt Nachfolger auf dem Bauernhof. Adolph Bernhard war Gärtner und später Pensionatsbesitzer in Dahme, Heinrich Lehrer in Giekau, Wilhelm Landwirt in Heringsdorf, Ludwig Zimmermeister in Dahme, Peter Gärtner und Pensionsbesitzer in Dahme, Rudolf starb früh an Schwindsucht. Die vier Töchter sind in Hamburg, Kiel, Rathjensdorf und Dahme verheiratet gewesen.

 

 

Peter Reshöft war Gärtner und Pensionsbesitzer. Er besaß die Pension „Seelust“ (s. Bild) gegenüber dem Strandhotel. Er war auch zeitweise Bürgermeister/ Gemeindevorsteher.

Sein Bruder Adolf Bernhard Reshöft war Gärtner und Pensionatsbesitzer. Er besaß die Pension neben der Schule in der Memelstraße. Bernhard war 1924 – 1928 Vorsitzender der Badeverwaltung in Dahme und zumindest zeitweise auch Gemeindevorsteher.  1911 tun sich B. Reshöft und Th. Schöning (Hamburger Heim) zusammen, und lassen von der Kieler Firma Stocks & Kolbe eine Seebrücke bauen. 1928  stiftet Bernhard Reshöft das Gelände zum Bau der katholischen Kapelle an der Paasch-Eyler Allee.  Adolf Bernhard Reshöft (*2.6.1879, + 13.9.1961) heiratete Dorothea Andersen (*21.12.1879, +2.11.1944). Sie hatten sechs Kinder: Bernhard, Elisabeth, Erwin (1943 vor Stalingrad gefallen), Rudolf, Heinz und Reinhold.  Sie gehören alle zur fünften Generation Reshöft in Dahme.

Das wohl bekannteste Mitglied der Familie Reshöft war Reinhold  Reshöft. Nachdem er 1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft wieder nach Hause kam gründete 1953 den Campingplatz "Zeltstrand Dahme Nord" (ZEDANO), der innerhalb von wenigen Jahren zum größten in privater Hand befindlichen Campinggelände der Bundesrepublik wird (siehe auch unter Reinhold Reshöft). Das politische und wirtschaftliche Engagement der Familie Reshöft wird auch in der sechsten Generation hier in Dahme fortgesetzt. Schwiegersohn  Thomas Stieglitz war im Gewerbeverein Dahme engagiert und führte die Geschäfte in einem Teil des Campingplatzes Zedano weiter. Reinholds Sohn Wolfgang Reshöft führt die Geschäfte in einem anderen Teil  des Campingplatzes und war als Gemeindevertreter in der Kommunalpolitik tätig.

 

Heinz Reshöft übernahm die Pension in der Memelstraße von Vater Bernhard. Er war bekannter Modellbootbauer und Heimatforscher. In den 70-er Jahren hat er diesbezügliche Beiträge im Dahmer Leuchtfeuer und im Ostseeblickpunkt veröffentlicht. Er rief auch zur Mitarbeit an einer Dahmer Chronik auf, die rechtzeitig zum 100 jährigen Jubiläum des Ostseebades 1981 in Buchform herauskommen sollte.